- Platinverbindungen.
- Platinverbindungen.Platin liegt in seinen Verbindungen in den Oxidationsstufen 0 bis +6 vor; am beständigsten sind die Platinverbindung mit den Oxidationsstufen +2 und +4.Die wichtigste Platinverbindung ist die Hexachloroplatin(IV)-säure, Platinchlorwasserstoffsäure, H2[PtCl6], die beim Lösen von Platin in Königswasser entsteht und in Form gelber Kristalle als Hexahydrat, H2[PtCl6] · 6 H2O, auskristallisiert. Diese - kurz Platinchlorid genannte - Verbindung wird in der Technik z. B. bei der galvanischen Platinierung gebraucht. Das gelb gefärbte Kaliumsalz, K2[PtCl6], ist schwer löslich, ebenso das Ammoniumsalz (NH4)2[PtCl6] (»Platinsalmiak«). Aus dem Ammoniumsalz entsteht beim Erhitzen reines Platin in fein verteilter Form (Platinschwamm). Aus Lösungen der Hexachloroplatin(IV)-säure entsteht mit Lauge die gelbweiße Hexahydroxoplatin(IV)-säure, H2[Pt(OH)6], die leicht in dunkelbraunes bis schwarzes Platindioxid, Platin(IV)-oxid, PtO2, übergeht. Beim Erhitzen von H2PtCl6 bildet sich schwarzrotes, wasserunlösliches Platin(II)-chlorid, PtCl2. In Salzsäure löst es sich unter Bildung der dunkelroten Tetrachloroplatin(II)-säure, H2[PtCl4]. Tiefrotes Platinhexafluorid, PtF6, Siedepunkt 69,1 ºC, ist eines der stärksten Oxidationsmittel. Platin(II)-cyanid, Pt(CN)2, ein gelbes Pulver, löst sich in Alkalicyaniden unter Bildung von Cyanoplatinaten. Platin bildet leicht Koordinationsverbindungen, z. B. das Bariumtetracyanoplatinat(II), Ba[Pt(CN)4] · 4 H2O. Mit Ammoniak bilden lösliche Platinverbindungen zahlreiche komplexe Salze (»Platinammine«); einige von ihnen werden mit dem Namen ihres Entdeckers bezeichnet, z. B. das Magnus-Salz, [Pt(NH3)4][PtCl4] (Tetramminplatin(II)-tetrachloroplatinat), eine grüne kristalline Substanz.
Universal-Lexikon. 2012.